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Zu Weihnachten Stille

Laufen Sie gerade noch auf Hochtouren bis zum letzten Schultag vor den Weihnachtsferien? Wie oft waren Sie im Vertretungsunterricht? Wieviele Klassenarbeiten nehmen Sie mit in die Ferien?

 

Welche Weihnachtsfeiern an Ihrer Schule haben Sie ausgerichtet, mitgestaltet oder besucht? Weihnachtsgeschichte, Weihnachtsgedichte, Theaterspielen, Backen und Basteln - schön und anstrengend zugleich. Wer kleine Kinder hat, ist gleich doppelt gefordert.

 

Zu Weihnachten empfehle ich nach dem Trubel "einfach einmal Stille". Gönnen Sie sich Momente der Stille. Sie waren viel für andere da. Die Stille kann Sie zu sich zurückführen. Die Stille kann eine wertvolle Ressource sein. Sie antwortet auf die Frage: "Was brauche ich jetzt?" 

 

Ich gebe zu, ich spreche hier von keinem einfachen Unterfangen. Häufig können wir nicht sofort damit umgehen, wenn wir der Stille begegnen. Oft melden sich innere Unruhe und ein ungutes Gefühl: Wir sind nicht beschäftigt und eben nicht für andere da, und schon fühlen wir uns unproduktiv, unnütz und als ob wir die Zeit verschwenden.

 

Die Stille ist deshalb häufig keine Option. Zu Unrecht!

Meine Stille

Ich kannte mich nicht 'still'. Ich dachte, ich bin der extrovertierte Typ, bis mir Griechenland Momente der Stille schenkte. Ich, das Meer und die Berge am weiten Horizont ... Da war niemand außer mir. Ich musste nichts. Ich war einfach da. Atmete. Fertig. Das war genug - reichte vollkommen! Keine Kommunikation nach außen. Ich war bei mir und in Verbindung mit der Natur, fühlte tiefe Ruhe. Ich brauchte keine Betriebsamkeit, keine spannenden Aufgaben, keinen (äußeren) Erfolg.

 

Ich hatte die Kraft der Stille entdeckt, obwohl ich sie gar nicht gesucht hatte. Ein Geschenk Griechenlands, denn ich war dort weder bewusst achtsam in die Stille gegangen noch hatte ich meditiert. Seitdem aber suche ich die Stille regelmäßig im Alltag (auf). Nähre meine stille Seite, tanke Ruhe und kann mich an meinen Orten der Stille auf Wesentliches besinnen und mich (neu) aus- und aufrichten.

Ihre Stille

Vielleicht ist die Stille auch etwas für Sie!? Welche Stimmung könnte Sie dabei unterstützen? Weihnachtsstimmung, Kerzenschein und die hiesige Winterlandschaft können ähnlich unterstützend wirken wie die Griechenlandstimmung einst auf mich. Ein Spaziergang auf menschenleerem (verschneiten) Weg, Ihr Blick aus dem Fester oder auf ein Kerzenlicht gerichtet sind andere Möglichkeiten, der Stille Raum zu geben und sich selbst zu erfahren.

 

Es ist spannend zu erleben, welche Gefühle Sie bei sich wahrnehmen und um welche Gedanken Sie kreisen. Vielleicht erfahren Sie Herzklopfen, Nervosität oder es ploppen To-do-Listen  auf ... Und dann ist es so wohltuend zu erleben, wie Sie sich selbst helfen können, ruhiger zu werden, vielleicht sogar locker zu lassen und zuversichtlicher auf die Dinge zu schauen. 

 

Wenn Sie an einem ungestörten (schönen) Ort in die Stille gehen, hilft Ihnen die Konzentration auf Ihre Atmung, Ihre Gefühle und Gedanken zur Ruhe zu bringen. Immer wenn Ihr Gedankenkarussell sich wieder zu drehen beginnt, kehren Sie bewusst zu Ihrer Atmung zurück und lassen Sie die Gedanken 'fliegen' und 'wegfliegen', bis mehr und mehr Frieden und/oder befreiende Impulse in Ihrem Innern entstehen. Manchmal dauert das eine Weile oder stellt sich nicht beim ersten Mal ein. Einfach probieren und üben.

 

In Ihren Momenten der Stille schlicht für sich da zu sein und nichts zu müssen, außer bewusst zu atmen, kann sehr befreiend und stärkend wirken.

 

Deshalb wünsche ich Ihnen zu Weihnachten vor allem Stille.

Frohe Weihnachten und ein energiegeladenes neues Jahr!

2023 erscheinen meine Blogartikel jeden Monat am 23