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Zu Weihnachten Verbundenheit

Wünschen Sie sich, Weihnachten Verbundenheit zu spüren? Wird das sicher gelingen oder haben Sie Zweifel?

 

Verbundenheit ist eine in uns tief verwurzelte Sehnsucht. Wir möchten uns gesehen, verstanden und zugehörig fühlen: Nähe und Verbindung spüren. Verbindung stärkt unser Vertrauen zueinander, so dass wir uns angenommen, angekommen, manchmal sogar im inneren Frieden fühlen. Wenn Verbindung glückt, möchten wir nicht selten die ganze Welt umarmen.

 

"Stille Nacht, heilige Nacht" kann als Gefühlswelt zu Weihnachten helfen, Verbindung (wieder) herzustellen und Verbundenheit zu erleben, sei es in Gedanken allein, in der Partnerschaft oder im Kreis der Familie. Zu Weihnachten Verbundenheit meint dann, sich auf das 'Stille', das 'Heilige' im Gegenüber einzulassen, zwischen den Zeilen zu lesen und zu erlauben, zwischen den eigenen Zeilen gelesen zu werden. Wenn Sie so Verbindung suchen und Verbundenheit spüren, stärkt das Ihre Beziehungen. Konflikte anzunehmen und auszutragen kann ebenso dazu gehören, denn in Konflikten drückt sich häufig der Wunsch nach Verbundenheit auf unglückliche Weise aus. Oft wünschen wir uns gerade zu Weihnachten, glücklich mit unseren Liebsten verbunden zu sein. Oft missglückt gerade zu Weihnachten, diese Verbundenheit zu erleben.

 

Aus Ihrer Beziehungsarbeit in der Schule kennen Sie die Voraussetzungen, die es braucht, um Verbindung zu Schüler*innen oder im Kollegium aufzunehmen, herzustellen und zu pflegen. Sie achten professionell Intensitätsunterschiede und Grenzen von schulischen Beziehungen. Sie wissen, wie Teamgeist, Klassen- und Schulgemeinschaft entstehen und wie sich Verbundenheit als Wir-Gefühl äußern kann.

 

An wichtige Voraussetzungen für mehr Verbundenheit zu Ihrem persönlichen Weihnachten, möchte ich Sie dennoch erinnern, nachdem Ihre vorweihnachtliche Belastungszeit in der Schule nun abgeschlossen ist. Ich habe dazu fünf 'Aufforderungen an mich' formuliert. Unterstützen Sie sich, Weihnachten in Verbundenheit zu erleben - in der realen Begegnung oder rein gedanklich (im inneren Dialog). 

Fünf 'Aufforderungen an mich' für mehr Verbundenheit

  1. Sei achtsam: Konzentriere dich voll und ganz auf das (Beisammen-) Sein - z.B. zeitweise ohne Handy oder andere Ablenkungen.
  2. Kommuniziere offen und höre aktiv zu: Teile deine Erfahrungen, Gedanken und Gefühle und ermutige andere, dasselbe zu tun. Zeige Interesse, indem du nachfragst und in deiner zugewandten Körpersprache verdeutlichst, dass du die andere Perspektive verstehen möchtest. Achte auf wiederkehrende Muster in der Kommunikation (bestimmte Streits zu Weihnachten, eingefahrene Schlagabtausche ...). Bleibe ruhig, verlasse bewusst das Muster und werbe für gegenseitiges Verständnis. Mache den Anfang, gib z.B. eigenes Schubladendenken auf.
  3. Sei empathisch: Versetze dich in die Lage der anderen und versuche so ihre Beweggründe und Verhaltensweisen nachzuvollziehen und zu verstehen. Das gilt auch für (alte) Konflikte. Frage dich, welche gegenseitigen unerfüllten Bedürfnisse in dem Konflikt verborgen werden. Mache den ersten Schritt. Wie könntest du das Bedürfnis deines Gegenübers erfüllen?
  4. Zeige Respekt und Wertschätzung: Erkenne Meinungen und Werte an, so lange sie nicht den Rahmen demokratischen Denkens und Handelns sprengen. Respektiere individuelle persönliche Grenzen. Zeige Achtung vor der Qualität der Beiträge aller. Vermittle, z.B. zwischen den Generationen.
  5. Sorge für eine Weihnachtserfahrung in Verbundenheit: Finde heraus, was wen motiviert, und unterstütze (gemeinsame) Aktivitäten: Weihnachtlicher Kirchenbesuch, Bescherung, (Gesellschafts-) Spiele, tiefe Gespräche, gemeinsames Singen und Musizieren, Weihnachtsessen, Momente der Stille ... Schaffe eine (gemeinsame) Erinnerung, die Verbundenheit spüren lässt.

Ich wünsche Ihnen Weihnachten in Verbundenheit!