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Wege aus der Überforderung des Schulalltags

Dauerstress - Pandemie, Digitalisierung, Ukraine-Krieg - führt nicht selten zu ÜberErregung und ÜberForderung. Als Schulleitung oder Lehrkraft dürfen wir diese Gefühle nicht haben, denken wir, denn wir müssen für unsere Schüler*innen da sein - ausgeglichen, zugewandt, pädagogisch.

 

Zwei Empfehlungen, wie Sie aus dieser psychologischen Zwickmühle aussteigen können, sind mir wichtig: jede für sich und beide sich ergänzend! Sie werden sich freier und zuversichtlicher fühlen und Lösungen für die anstehenden Probleme Ihres Schulalltags finden.

Geh nach innen - Körperübung

Ihre Gefühle - Überforderung, Ärger, Ohnmacht - und Ihre Gedanken - Ich schaff das alles nicht / Uns in der Schule werden sämtliche gesellschaftliche Probleme aufgebürdet, ohne dass die notwendigen Rahmenbedingungen geschaffen werden / Wie kann ich wissen, wie man mit Kindern über Krieg spricht - stehen in einem Wechselspiel. Je stärker Ihre Gefühle werden, desto negativer werden Ihre Gedanken und umgekehrt. Wandeln Sie die teuflische Wechselwirkung mit einer Körperübung in positive Energie:

 

Nehmen Sie sich an einem ruhigen Ort wenige Minuten Zeit. Gehen Sie nach innen, vielleicht schließen Sie Ihre Augen, um ganz bei sich anzukommen. Spüren Sie: Wo in Ihrem Körper ist das Gefühl von Überforderung? Hat es ein Zentrum oder bildet es eine Fläche? Macht es eng oder weit? Beschleunigt es den Herzschlag oder stockt dieser eher? Lassen Sie Ihre Empfindungen zu. Lassen Sie Ihr Gefühl sprechen und konzentrieren Sie sich ganz auf ihre körperliche "Sprache". Hören Sie Ihrem Inneren gut zu.

 

Ihrem Gefühl diesen Raum zu geben und es achtsam anzunehmen ist ungeheuer wichtig. 

 

Gehen Sie dann in eine Bewegung, die Sie eine positive Veränderung des (erforschten) Gefühls spüren lässt: schnelle oder langsame Schritte, eine sehr aufrechte, würdevolle Körperhaltung, eine Power-Pose (fester Stand, Arme hoch oder ausgebreitet) oder ein kurzer Gang durch die Natur mit allen Sinnen oder etwas ganz anderes ... Spüren Sie intensiv die positive Gefühlsveränderung, die Sie selbst dank Ihrer achtsamen Aufmerksamkeit und Bewegung hervorrufen können.

 

Nutzen Sie Ihre neu gewonnene Energie, z.B. für wohltuende Gedanken, die sich geradezu automatisch einstellen, oder für den ersten Schritt in Richtung Supervision!

Geh nach außen - Supervision in der Gruppe

Sprechen Sie über Ihre offenen Fragen in einer Gruppe von Kolleg*innen. Jede*r in der Schule kämpft mit ähnlichen Konflikten. Ein Austausch, die gemeinsame Suche nach Entlastung und Lösungen, wandelt Überforderung in Zuversicht. Sie lernen neue Sichtweisen kennen, die Sie in Ihrem Schulalltag praktisch ausprobieren können. Sie erhöhen Ihre Professionalität, gewinnen innere Sicherheit.

 

Suchen Sie sich eine Freiwilligen-Gruppe, die Spaß macht. Suchen Sie gemeinsam eine*n erfahrene*n Supervisor*in.

 

Eine gut angeleitete Supervisionsgruppe ist weder Zeitverschwendung noch Kaffeeklatsch noch Psychokram. Sie investieren in Ihre Professionalität als Lehrer- oder Schulleitungspersönlichkeit und sorgen für Ihre emotionale Balance in angespannten Zeiten. 

Sie können gegen Ihre Überforderung gewinnen und sich deutlich besser fühlen. Sie haben es in der Hand. Probieren Sie (sich) aus.